Details App - Entwicklung

Native-Apps

Native Apps sind momentan noch vorherrschend in der mobilen Welt.

Vorteile

  • Gute Performance
  • Netzunabhängigkeit
  • Hardwarenahe Entwicklung erforderlich für Spezialanwendungen, Zugriff auf Hardware (z.B. Kamera, Kontakte, Sensoren)
  • Guter Vertriebskanal, Store übernimmt Verkauf, Zahlungsabwicklung, z.T. Werbung und Marketing
  • Nutzer kennen den Ablauf, wie eine App gekauft und installiert wird, gute Monetarisierung

Nachteile

  • Benutzer werden teilweise ausgeschlossen, da nicht jeder Benutzer eine Kreditkarte besitzt
  • hoher Entwicklungsaufwand und Kapitaleinsatz, da für jede Plattform neu entwickelt werden muss
  • Spezialwissen erforderlich (z.B. Objective-C)
  • Apples restriktive Zugangsregeln für den App Store, Gefahr im App Store nicht zugelassen zu werden
  • möglicher Folgeaufwand, bei update des Betriebssystems
  • ungewisse Zukunftsaussichten, Fragmentierung der Betriebssysteme
  • ca. 30% der Einnahmen gehen an den Store-Betreiber
  • Registrierung als Developer bei Apple, Kosten 78,- Euro pro Jahr
  • limitierte Größe bei UMTS-Installation der App unter iOS auf 100MB
  • Zeitdauer bis zur Veröffentlichung (Prüfung durch den Store-Betreiber) und Fehlerbehebung
  • Entwicklung und Deployment für iOS nur unter MacOSX möglich


Mobile Webseite / Web-Apps

Eine Webseite für mobile Endgeräte zu optimieren ist nicht ganz neu. In den letzten Jahren haben sich die technischen Möglichkeiten wesentlich verbessert. Angefangen hat die Entwicklung für die ersten internetfähigen Telefone, welche einen Wap-Browser installiert hatten, für den die Web-Seiten optimiert wurden.

Heute besitzt jedes Smartphone einen leistungsfähigen Browser, der HTML5 Webseiten, CSS3 und JavaScript verarbeiten kann. Web-Apps werden zunehmend populärer. Sie passen sich dynamisch an die Display-Größe und Ausrichtung von Smartphones und Tablets an. Eine Web-App ist unter einer URL abrufbar und wird daher nicht auf dem Telefon installiert[4], es läßt sich aber eine Verknüpfung auf dem mobilen Gerät mit individuellem Icon anlegen. Wird die Verknüpfung geöffnet, so kann mit speziellen Meta-Tags definiert werden, ob diese im Vollbildmodus geöffnet werden soll und z.B. offline-fähig ist[7].

Vorteile

  • einheitliche Plattform für viele unterschiedliche Geräte
  • Unabhängig und zukunftssicher, da der Markt sich zu größerer Betriebssystem-Vielfalt entwickelt
  • einfache Entwicklung, viele Webentwickler gibt es bereits
  • sofortige Veröffentlichung der App, sowie neuer Versionen, schnelle Fehlerbehebung
  • Große Anzahl an Entwicklungswerkzeugen für die Web-Entwicklung

Nachteile

  • verfügbar über Internet, Internetverbindung erforderlich (Offlinefähigkeit ist teilweise möglich)
  • kein Zugriff auf Hardware (z.B. Kamera, Kontakte, Sensoren, 3D-Grafik bei Spielen)
  • Entwicklung eigener Vermarktungs- / Bezahlsysteme, schwierige Monetarisierung
  • kein 100% natives Look & Feel, unterschiedliches Aussehen der Oberflächen-Komponenten auf den verschiedenen Betriebssystemen

Beispiele

Facebook
http://m.facebook.com

Twitter
https://mobile.twitter.com

Financial Times
http://apps.ft.com/ftwebapp/

Google-Chromebook
Browser als Betriebssystem


Hybrid-Apps

Hybrid-Apps versuchen die Vorteile der Nativen-Apps und der Web-Apps miteinander zu vereinen. Es wird an einer Code-Basis entwickelt, welche beispielsweise auf Web-Technologien basiert. Ein Zugriff auf Hardwarekomponenten ist möglich und die fertigen Apps können über die Stores der jeweiligen Anbieter veröffentlicht werden.

Vorteile

  • Netzunabhängigkeit
  • Vertriebskanal über Shops der Mobilplattform-Betreiber
  • eine Codebasis für unterschiedliche Plattformen
  • Zugriff auf Hardware (z.B. Kamera, Kontakte, Sensoren)
  • Große Anzahl an Entwicklungswerkzeugen für Web-Entwicklung
  • Nutzer kennen den Ablauf, wie eine App gekauft und installiert wird, gute Monetarisierung

Nachteile

  • Hardwarenähe kann nicht zu 100% ausgereizt werden (z.B 3D-Grafik bei Spielen)
  • Zeitdauer bis zur Veröffentlichung (Prüfung durch den Store-Betreiber) und Fehlerbehebung
  • ca. 30% der Einnahmen gehen an den Store-Betreiber
  • Registrierung als Developer bei Apple, Kosten ca. 78,- Euro pro Jahr
  • limitierte Größe bei UMTS-Installation der App unter iOS auf 100MB
  • Zeitdauer bis zur Veröffentlichung (Prüfung durch den Store-Betreiber) und Fehlerbehebung
  • Deployment für iOS nur unter MaxOSX möglich
  • kein 100% natives Look & Feel, unterschiedliches Aussehen der Oberflächen-Komponenten auf den verschiedenen Betriebssystemen


Fazit

Zwar gibt es immer noch mehr Native-Apps als Web-Apps und Hybrid-Apps, aber der Anteil der beiden letztgenannten, steigt kontinuierlich. Immer mehr Firmen haben erkannt, dass die separate Entwicklung für jede Betriebssystem-Plattform mit Aufwand und Mehrkosten verbunden ist, als wenn eine App nur einmal entwickelt werden muss. In der Vergangenheit waren die mobile Frameworks auch noch nicht so ausgereift, wie heutzutage. Gerade in letzter Zeit gibt es einen regelrechten Boom an neuen Web-Frameworks für die mobile Entwicklung. Immer mehr Frameworks unterstützen bereits "Responsive Design", da die Display-Größen für die unterschiedlichen Endgeräte sehr verschieden sind.

Quellen

[1] Magazin t3n - Ausgabe 26, Seite - 104, "EINE APP IST NOCH LANGE KEINE MOBILE-STRATEGIE"
[2] Magazin t3n - Ausgabe 25, Seite - 156, "APP VS. WEB"
[3] Magazin t3n - Ausgabe 26, Seite - 136, "Frameworks und ... WEGGEFÄHRTEN"
[4] Buch - "Building iPhone Apps with HTML CSS and JavaScript"
[5] iX Developer 01-2012 Programmieren heute - Seite 106, "Node.js"
[6] iX Developer 01-2012 Programmieren heute - Seite 111, "Aus Web wird Nativ"
[7] Magazin t3n - Ausgabe 22, Seite - 114, "Eine für alle - Plattformübergreifende Apps mit Web- ..."
[8] Buch - "jQuery Mobile First Look"